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SPECULATIVE PROPERTIES

Protest-Ausstellung.

  • Exhibition
  • Jun 16 2023 - Jun 18 2023

Mit den Mitteln der Kunst gegen Immobilienspekulation und Profitgier der Investoren – Kreuzberger Künstler:innengemeinschaft setzt ein Zeichen des Protests gegen die bevorstehende Vertreibung mit einem Ausstellungswochenende, Veranstaltungen und Party.
 
Das Wochenende vom 16. bis 18. Juni ist in der Kreuzberger Adalbertstraße 9 einer künstlerischen Aktion gewidmet, die das Ateliersterben in Berlin und die Verdrängung einer Künstler:innengemeinschaft in den Fokus rückt. Die Protestausstellung ist eine Reaktion auf die Übernahme des Gebäudekomplexes Adalbertstraße 9 am Kottbusser Tor durch die Immobiliengesellschaft Coros Management und die damit einhergehende Vertreibung von ca. 40 lokalen und internationalen Künstler:innen und Kulturschaffenden aus ihren Atelierräumen.
 
Die Gruppenausschau der betroffenen Künstler:innen findet in situ statt, denn die Ateliers werden zum Ausstellungsort, an dem über die Auswirkungen des bevorstehenden Verlusts der Schaffensräume und des über Jahre gewachsenen Netzwerks reflektiert wird. Sowohl die wirtschaftliche als auch die emotionale Dimension der erzwungenen Situation kommen in den gezeigten Arbeiten zum Ausdruck. Das mediale Spektrum der rund 40 künstlerischen Positionen umfasst Fotografie, Installation, Performance, Grafik sowie Video-, und Soundkunst.

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag mit mehreren öffentlichen Talks an denen sich bekannte Aktivist:innen und engagierte Kulturakteur:innen beteiligen. Am Samstagabend erwartet die Besucher:innen eine Party mit Konzerten, Performances und DJs. Zum Abschluss finden am Sonntag Filmscreenings im unweit entfernten Kotti-Shop statt. Eine weitere Ausstellung, ebenfalls im Kotti-Shop zu besichtigen, zeigt die Ergebnisse von Workshops, die Künstler:innen gemeinsam mit Schüler:innen der Jens-Nhydal-Grundschule  in Kooperation mit dem Friedrichshain-Kreuzberg Museum entwickelt haben.         
 
Mit der Verdrängung der Ateliergemeinschaft geht eine über viele Jahre gewachsene nachbarschaftliche Struktur des Oranienkiezes verloren, die von den Synergien zwischen den Kunstschaffenden und den umliegenden Kunst- und Kulturinstitutionen geprägt ist. Veranstaltungen, die in Kooperation mit dem Friedrichshain-Kreuzberg Museum und dem Kotti-Shop entstanden sind, veranschaulichen die bereichernden Auswirkungen eines solchen nachbarschaftlichen Netzwerks für das Kiezleben.
 
Zugleich steht die Übernahme der Gebäude durch Immobilienspekulanten, die die Mietpreise soweit in die Höhe treiben, dass sie für Künstler:innen unbezahlbar werden, exemplarisch für das Verschwinden der sogenannten Kreuzberger Mischung, einer einzigartigen bezirksprägenden historischen Bebauung, die Wohn- und Arbeitsräume innerhalb eines Wohnblocks miteinander vereint. Die Künstler:innenateliers, untergebracht in den Werkstatträumen ehemaliger Kreuzberger Handwerksbetriebe werden nun wahrscheinlich luxuriösen Gewerberäumen weichen, die nur noch für hochprofitable Unternehmen erschwinglich sind.

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